Emilia Roig: Mehr Liebe als Geld
Ich war auf einer großen Konferenz.
Das war mit einem tollen Team.
Die Messe heißt: re:publica.
Dort gab es viele Vorträge.
Ein Vortrag war von Emilia Roig.
Emilia Roig schreibt Bücher.
In den Büchern geht es darum:
Wie leben Menschen die heute zusammen.
Welche Beziehungen führen die Menschen.
In den Büchern geht es auch um:
Rassismus
Geschlechter-Gerechtigkeit.
Ich habe den Vortrag von Emilia Roig gehört.
Ich habe den Vortrag in Leichte Sprache gedolmetscht.
Dann habe ich eine Zusammen-Fassung von dem Vortrag geschrieben.
Die Zusammen-Fassung ist in einfacher Sprache.
Den Text können Sie hier lesen.
Inga Schiffler hat auch an dem Text mitgearbeitet.
Die Bilder sind von Aleksandra Schreiber.
Sie hat die Bilder ganz schnell beim Vortrag gezeichnet.
Sie wollen den Text lieber anhören?
Ich lese Ihnen den Text vor.
Das dauert 5 Minuten.
Klicken Sie dafür auf das kleine Dreieck.
Emilia Roig: Wir sollen mehr mit Liebe handeln als mit Geld
Wir leben im Kapitalismus.
Kapitalismus ist eine Form,
wie Menschen zusammen leben.
Kapitalismus heißt:
Jeder Mensch soll arbeiten.
Dann verdient der Mensch Geld.
Nur dann ist der Mensch wertvoll.
Geld und Arbeit sind das Wichtigste im Leben.
Im Kapitalismus ist es so:
Ein paar Menschen sind sehr reich.
Und viele Menschen sind arm.
Manche Menschen glauben:
Es ist gut, wenn ein paar Leute reich sind.
Denn dann bekommen auch die anderen mehr.
Das stimmt aber nicht.
Wenn manche Leute reich sind,
bleiben sie meistens reich
und andere Leute bleiben arm.
So ist das im Kapitalismus.
Arbeit ist nicht gleich
Es gibt verschiedene Arten von Arbeit.
Eine Art von Arbeit ist:
Etwas herstellen.
Dann entsteht etwas Neues.
Diese Arbeit machen meistens Männer.
Der Vorteil ist:
Sie sehen ihre Arbeit.
Denn sie erschaffen etwas Neues.
Dann fühlen sie sich wichtig.
Auch andere Menschen denken so:
Die Arbeit von Männern ist wichtig.
Eine andere Art von Arbeit ist:
Etwas erhalten.
Also dafür sorgen, dass etwas weiter gut läuft.
Zum Beispiel im Haushalt:
die Kinder versorgen
die Wohnung sauber halten.
Die Arbeit ist nie fertig.
Sie muss immer wieder gemacht werden.
Diese Arbeit machen meistens Frauen.
Der Nachteil ist:
Die Frauen sehen ihre Arbeit nicht.
Es fühlt sich für sie so an:
Ich schaffe gar nichts.
Das fühlt sich sinnlos an.
Frauen fühlen sich dann nicht wichtig.
Auch andere Menschen denken so:
Die Arbeit von Frauen ist nicht wichtig.
In echt ist es aber so:
Frauen kümmern sich oft um andere.
Das ist super wichtig.
Diese Arbeit machen sie auch oft im Beruf.
Denn sie sind oft zum Beispiel
Krankenpflegerin
oder Erzieherin.
Das ist wichtige Arbeit.
Diese Arbeit heißt auch Sorge-Arbeit.
Sorge-Arbeit ist schlecht bezahlt.
Sie wird oft von Frauen gemacht.
Das ist nicht gerecht.
Sorge-Arbeit sollte mehr wert sein.
Sorge-Arbeit ist wertvoll
Das sehen aber nicht alle Menschen so.
Vor allem Männer nicht.
Sie wollen mächtig sein in der Welt.
Sie wollen mehr Geld haben.
Deswegen wollen sie für ihre Arbeit viel Geld bekommen.
Denn reiche Leute haben mehr Macht.
Viele Leute denken:
Das ist richtig so.
Denn Männer machen meistens Arbeit,
bei der sie etwas herstellen.
Das können alle sehen.
Deswegen bekommen Männer mehr Geld.
Emilia Roig sagt:
Das ist Quatsch.
Die Arbeit von Frauen ist wichtig.
Sie ist wichtig für das Leben von allen Menschen.
Frauen kümmern sich um uns Menschen.
Nur so können wir alle überleben.
Mehr Liebe statt Geld
Das ist wie bei den Bäumen:
Die Wurzeln von den Bäumen wachsen unter der Erde.
Unter der Erde wachsen auch Pilze.
Die Pilze verbinden sich mit den Wurzeln von den Bäumen.
Die Pilze und die Bäume helfen sich gegenseitig:
Die Pilze geben Nähr-Stoffe an die Bäume.
Und die Bäume geben Zucker an die Pilze.
Sie versorgen sich so gegenseitig.
Zusammen sind sie dann stärker.
Sie bilden ein Netzwerk.
Emilia Roig sagt:
Die Pilze und die Bäume halten zusammen.
So sollte es auch bei den Menschen sein.
Wir Menschen sollten zusammen halten.
Und uns vernetzen.
Dann gibt es mehr Liebe.
Und es geht weniger um Geld.
Auch bei der Arbeit.